Brücken der Centovallinabahn | Centovalli | 2011
Nach hundertjähriger Existenz benötigen diese Wahrzeichen unserer Region eine strukturelle Anpassung, um mit den neuen Normen, die eine Prüfung der Stahlprofile und deren Verbindungselemente erfordern, konform zu sein. Tatsächlich stellte sich bei den Prüfungen dieser Brücken heraus, dass einige Strukturelemente verstärkt und ersetzt werden mussten.
Im Vergleich zur bisherigen Leistung dieser Brücken ist der notwendige Eingriff minimal, was die beachtliche Lebensdauer des Stahls beweist. Heutzutage kommt es vor, dass Werke von lediglich 30 – 40 Jahren bereits erneuert werden müssen.
Die Firma FART hat diese Kommission, nach einem öffentlichen Wettbewerb an die Firma Officine Ghidoni SA in Riazzino verliehen, welche eine ökonomisch bessere, aber auch innovativere Lösung als die Konkurrenz aus der deutschen Schweiz eingereicht hatte.
Es wurde eine mobile Struktur mit einem schwebenden Laufsteg realisiert, die den Zugang zu den diversen Eingriffspunkten an der Fachwerkstruktur der gebogenen Brücke ermöglichte und durch die das Herunterlassen des zu ersetzende Materials am exakten Eingriffsort zuliess. Diese Lösung ist aus betrieblicher Sicht bestimmt sicherer als ein klassischer Eingriff mit Doppelseil und örtlichen Gerüsten, und ermöglicht ein rascheres Vorankommen, was die Anzahl der Nächte für die Eingriffe auf ein Minimum reduzierte.
Strukturelle Eingriffe dürfen lediglich dann durchgeführt werden, wenn der Bahnverkehr nicht in Betrieb ist, also Nachts. In solcher Höhe zu arbeiten wie bei diesen Brücken, erfordert von den Arbeitern maximale Professionalität und Einsatz und ist eine grosse Verantwortung für die Firma, die sich vorgenommen hat jegliches Risiko auf ein Minimum zu reduzieren.
Es handelt sich zweifellos um ein sehr spezielles Projekt, durch das sich die Firma neues Nischen-Know-how, bezüglich solcher und ähnlicher Eingriffe, aneignen konnte das sie eventuell auch bei andaeren, ähnlichen Eingriffen einsetzen kann, zumal alle bestehenden Metallbrücken, gemäss der in Kraft getretenen SIA-Normen geprüft und angepasst werden müssen.
Die Arbeiten haben wie geplant Anfang Juli in Intragna begonnen und nach ersten Verfeinerungen der angewandten Techniken gehen sie rasch voran und werden gemäss Programm in Intragna am 31 August beendet.
Der Eingriff an der Struktur von Ruinacci wurde im November 2015 durchgeführt.